Der "Bio-Park" Fühlinger See

Gib der Algenblüte keine Chance


Ein nicht unbedeutender Grund für die Belastung des Fühlinger Sees ist die Bildung von Algenblüten. Diese Algenblüten verschlechtern die Wasserqualität des Sees und somit natürlich auch seine Nutzung. Für die Bildung der Algenblüten ist der Nährsalzgehalt im Tiefenwasser ein wesentlicher Faktor. Dieser Faktor wird durch die Abgabe von Nährstoff aus dem Sediment stark erhöht. Dadurch wird die Zunahme von Algenblüten gefördert.

 

Um dies zu vermeiden, wird Wasser aus dem Teilsee 1 durch den "Bio-Park" zum Teilsee 2 geleitet. Im "Bio-Park" werden dem Wasser die mitgeführten Nährstoffe weitgehend entzogen; somit fließt nährstoffarmes Wasser in den Teilsee 2 ab. Außerdem entsteht somit ein Wasserkreislauf zwischen den beiden Seen.

 

Der "Bio-Park", die eigentliche "Kläranlage", liefert das nährstoffarme Wasser. Die Hydrokulturanlage und eine (technisch-) künstliches Feuchtgebiet sind die Hauptbestandteile der Anlage. In die Hydrokulturanlage fließt das nährstoffreiche Wasser aus dem See 1 hinein, wo es dann während seiner Absickerung gereinigt wird.

 

Dabei nehmen in insgesamt drei Becken speziell dafür ausgesuchte Pflanzen die Nährstoffe aus dem Wasser auf. Im ersten Becken fließt das Wasser von oben nach unten durch den Wurzelbereich; aus diesem Becken wird es dem zweiten Becken zugeleitet, wo es von unten nach oben dringt, um im Wurzelbereich der Pflanzen anaerobe Verhältnisse zu schaffen für dort angesiedelte Bakterien. Aus diesem Becken fließt dann das Wasser an drei Stellen oberflächlich über eine Strecke von ca. 10 Metern in den Teilsee 2 ab. Übrigens wird das Wasser nicht kontinuierlich sonder in bestimmten Zyklen in die Anlage gepumpt. Der "Bio-Park" wurde im September 1999 erstellt und in Betrieb genommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Anlage perfekt in das Landschaftsbild einfügt ist und dort keinen Fremdkörper bildet.

 

Diese Anlage ist ein von der Europäischen Union gefördertes Forschungsprojekt, das erst durch die fruchtbare Zusammenarbeit von Forschern aus Deutschland, Österreich und China in den Jahren 1996 bis 1999 entstanden ist. Im subtropischen Klima hat sich schon eine Pilot-Schwester-Anlage bewährt. Sie steht im Park Honghu in der Stadt Shenzhen in Süd-China. In diesem Park sind mehrere Seen, die inzwischen durch diese Anlage mit sauberem Wasser aus einem nahefließenden belasteten Fluss versorgt werden.